Das alte Hochofenwerk Phoenix West in Dortmund war Fundort für diese kleinen braunen Kugeln, die ohne zu wissen worum es sich dabei handelt meine Neugier weckten.
Es ist schon ein erhabenes Gefühl durch dieses nach wie vor energiegeladene Baudenkmal zu wandeln. 1854 wurde hier der erste Hochofen angeblasen. Vor der Stilllegung 2001 galt Phoenix-West als schnellstes Eisenwerk Europas, gerechnet von Abstich zu Abstich. Das Stahlwerk wurde nach China verkauft und zum Teil abtransportiert. Wo einst Schweiß, Hitze und Lärm dominierten befindet sich nun ein See zur Naherholung. Und der Hochofen 5 lockt mit einem atemberaubenden Skywalk zum Perspektivwechsel.
Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass es sich bei den unregelmäßigen kleinen Kugeln um Eisenerzpellets handelt, die damals als Rohstoff für die Stahlproduktion dienten. Als ich diese eigentümlichen Relikte einer längst vergangenen rührigen Zeit zum ersten Mal in den Händen hielt hatte ich sofort das Bild eines Ringes vor Augen – es sollte ein Spiel der Extreme werden. Ein Kontrast verschiedener Wertigkeiten von Eisen und Feingold – wobei der Betrachter selbst den Wert bestimmt. Es sollte eine Huldigung alter Metallverarbeitung werden, die nun auf filigrane Goldschmiedekunst trifft. Und so wie ich das Eisenerz nun in einem goldenen Nest beheimate spiegele ich das Ganze in einem Eisenring mit einer edlen Perle.